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BILDSCHÖN

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BILDSCHÖN

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Triumphant Scale

Fotos: Alexandra Porenta 
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Helle, lichtdurchflutete Räume und Bahnen von bunten, teuren Stoffen, die die Wände zieren: Wir befinden uns im Haus der Kunst in München, wo von 8. März bis 28. Juli 2019 die Ausstellung des ghanaischen Bildhauers El Anatsui gezeigt wurde. Doch der Schein trügt. Je näher man den Kunststücken kommt, desto deutlicher wird: Der Wandschmuck ebenso wie die glänzenden, farbenfrohen Skulpturen, in den Hallen, setzen sich aus Schraubverschlüssen und anderen Metallresten zusammen – wenn man so will: aus Müll.

Ein Exponat bleibt besonders im Gedächtnis: ein Labyrinth, dessen Wände aus einem Netz aus Flaschendeckeln und Drähten bestehen. Obwohl die zwei bis drei Meter hohe Installation transparent ist, fühlt man sich, als wäre man in einer Mülldeponie verloren. Mit genug Geduld findet man einen Ausgang. Vielleicht soll dieses interaktive Ausstellungsstück auf die Ausweg der Umweltverschmutzung hinweisen: Wenn wir geduldig genug sind, zusammen einen Ausweg suchen und finden, dann kann die Welt – so hoffnungslos es manchmal scheint – noch gerettet werden.




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Trash People

Fotos: Archiv HA Schult Museum

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Der 1939 in Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) geborene Künstler war nach dem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf nach München gezogen und hatte dort seine Liebe zum Müll als neues Material für Kunst entdeckt. Mit der kreativen Verwendung alltäglicher Abfälle wollte er die Wegwerfmentalität anprangern, vor allem die Zerstörungen die sie unserer Umwelt und unserem Planeten anrichtet. Große und weltweite Aufmerksamkeit bekam er für das Projekt Trash People – eintausend, 1.80 Meter große, aus Blechdosen und Müll geformte Figuren, die 1996 ihre Welttournee starteten. Wie Flüchtlinge der Konsumgesellschaft lässt HA Schult seine Armee seit mehr als 20 Jahren um den Globus reisen. Unter anderem posierten die bunten Gestalten schon auf der Chinesischen Mauer, vor den Gizeh-Pyramiden in Kairo, in der Arktis, in Rom, Paris, Moskau, Peking, Brüssel, Köln, New York, Barcelona, Tel Aviv, am Matterhorn sowie am Tollwood Festival in München.

Mit diesem Projekt war HA Schult einer der ersten Künstler, die das ökologische Ungleichgewicht zum zentralen Thema ihrer Arbeit machten. Für ihn sind die Trash People Botschafter und Mahner gegen die zunehmende Verschmutzung der Umwelt. „Meine Müllmenschen stehen bei Staatsoberhäuptern, Vorstandschefs, in Restaurants, Arztpraxen oder Friseurläden. Jeder einzelne ist ein Hinweisgeber auf den Zustand unserer Umwelt, inspiriert die Leute, über die Natur und ihre Gefährdung zu sprechen. Das ist der Sinn der Kunst.“




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Toxic Evolution

Fotos: Alvaro Soler-Arpa
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Drei Jahre lang sammelte Alvaro Soler Arpa Knochen von Tieren – Kühen, Pferden, Eber, Geier, Büffel, Antilopen, Elefanten und Straußen. Er grub sie aus, wusch und säuberte sie, damit er sie anschließend mit Draht und Plastikmüll in Fantasiegebilde verwandeln konnte. „Toxic Evolution“ konzentriert sich auf Wirbeltiere und zeigt deren mögliche evolutionäre Veränderungen, die durch giftige Substanzen entstehen können. Mögliche Veränderungen, weil wir den Einfluss toxischer Materialien auf lebende Organismen oft noch gar nicht kennen.

Die asymmetrischen, verkrüppelten Figuren sind Sinnbilder für den Kampf und das Ringen zwischen Natur und Giftstoffen, mit denen die Menschen seit unzähligen Generationen die Umwelt belasten. Seine „Tiere“ sieht der 1974 geborene Arpa als fiktive Opfer dieses Verhaltens. Sie sind noch nicht einmal real – und könnten schon wieder die nächste vorm Aussterben bedrohte Tierart sein.

Vielleicht ist es gerade die Todesnähe, dieser morbide Zauber, der bewirkt, dass Arpas Geschöpfe unglaublich elegant, bewundernswert und anmutig aussehen. Trotz ihrer sichtbaren Defekte sind sie wunderschön und haben eine fast magische Anatomie – eine Hommage an die Natur, die sich trotz der Zerstörung durch Menschen behauptet.




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Plastic Planet

Fotos: Philip Rogers
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Politische Kunst kann – und soll – auch Spaß machen. Denn Werke, die dem Betrachter attraktiv erscheinen, ermutigen auch zum Handeln. Das findet Calder Kamin, die bewusst hoffnungsvoll und positiv das sonst so düstere Thema Plastikverschmutzung angeht. Die bildende Künstlerin aus Austin, Texas, setzt auf die Intelligenz und Empathie der Kinder und Jugendlichen. Sie ist der Meinung, dass sie die Probleme der heutigen Zeit verstehen, und gelernt haben, dass ihre Stimmen gehört werden können.

Calder Kamin sammelt bunte Plastiktüten bei Freunden und Familienmitgliedern, dreht und faltet die Materialien dann so, dass sie nach echtem Gras oder Fell aussehen. Anschließend setzt sie die Teile per Hand zu Füchsen, Dachsen oder anderen tierischen Lebewesen zusammen. Aus der Ferne ist nicht zu erkennen, ob die Lebewesen real sind oder nicht. Die Tiere wirken geradezu süß und unschuldig, obwohl sie eine komplett andere Realität widerspiegeln: fake nature, eine von uns selbst kreierte synthetische Welt.

Calder Kamin hat ihre futuristischen Fabelwesen in direkter Nähe zu den Menschen platziert. Eichhörnchen, Waschbären und Füchse leben in urbanen Umgebungen und ernähren sich von den Abfällen der Stadtbewohner. Zustände, die die Künstlerin nicht verdammen, sondern lieber in ein gesundes Miteinander transformieren will. Sie fragt nach konstruktiven nächsten Schritten und versucht, durch ihre Projekte kreative Lösungen zu fördern, ganz nach dem Motto trash into treasure.


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