BILDSCHÖN
Triumphant Scale
Triumphant Scale Alu-Installationen von El Anatsui
Verarbeitung von Flaschenverschlüssen
Ein Exponat bleibt besonders im Gedächtnis: ein Labyrinth, dessen Wände aus einem Netz aus Flaschendeckeln und Drähten bestehen. Obwohl die zwei bis drei Meter hohe Installation transparent ist, fühlt man sich, als wäre man in einer Mülldeponie verloren. Mit genug Geduld findet man einen Ausgang. Vielleicht soll dieses interaktive Ausstellungsstück auf die Ausweg der Umweltverschmutzung hinweisen: Wenn wir geduldig genug sind, zusammen einen Ausweg suchen und finden, dann kann die Welt – so hoffnungslos es manchmal scheint – noch gerettet werden.
Trash People
Trash PeopleDie Müllfiguren des HA Schult
Was kann man aus Dosen machen?
„Das Thema Umwelt habe ich schon in den 60er-Jahren in die Umlaufbahn gebracht, zu einer Zeit, als das Wort noch ein Fremdwort war“, sagt HA (Hans-Jürgen) Schult über seine Trash People.
„Das Thema Umwelt habe ich schon in den 60er-Jahren in die Umlaufbahn gebracht, zu einer Zeit, als das Wort noch ein Fremdwort war“, sagt HA (Hans-Jürgen) Schult über seine Trash People.
Mit diesem Projekt war HA Schult einer der ersten Künstler, die das ökologische Ungleichgewicht zum zentralen Thema ihrer Arbeit machten. Für ihn sind die Trash People Botschafter und Mahner gegen die zunehmende Verschmutzung der Umwelt. „Meine Müllmenschen stehen bei Staatsoberhäuptern, Vorstandschefs, in Restaurants, Arztpraxen oder Friseurläden. Jeder einzelne ist ein Hinweisgeber auf den Zustand unserer Umwelt, inspiriert die Leute, über die Natur und ihre Gefährdung zu sprechen. Das ist der Sinn der Kunst.“
Toxic Evolution
Toxic Evolutiondie Fantasiekreaturen des Alvaro Soler Arpa
Vom alltäglichen Plastikmüll zur Kunst
Wie werden wir Lebewesen uns der Plastikvermüllung anpassen? Wie das aussehen könnte, zeigen die Geschöpfe eines katalanischen Künstlers und Umweltaktivisten.
Wie werden wir Lebewesen uns der Plastikvermüllung anpassen? Wie das aussehen könnte, zeigen die Geschöpfe eines katalanischen Künstlers und Umweltaktivisten.
Die asymmetrischen, verkrüppelten Figuren sind Sinnbilder für den Kampf und das Ringen zwischen Natur und Giftstoffen, mit denen die Menschen seit unzähligen Generationen die Umwelt belasten. Seine „Tiere“ sieht der 1974 geborene Arpa als fiktive Opfer dieses Verhaltens. Sie sind noch nicht einmal real – und könnten schon wieder die nächste vorm Aussterben bedrohte Tierart sein.
Vielleicht ist es gerade die Todesnähe, dieser morbide Zauber, der bewirkt, dass Arpas Geschöpfe unglaublich elegant, bewundernswert und anmutig aussehen. Trotz ihrer sichtbaren Defekte sind sie wunderschön und haben eine fast magische Anatomie – eine Hommage an die Natur, die sich trotz der Zerstörung durch Menschen behauptet.
Plastic Planet
Plastic PlanetSpielzeugtiere von Calder Kamin
Calder Kamin sammelt bunte Plastiktüten bei Freunden und Familienmitgliedern, dreht und faltet die Materialien dann so, dass sie nach echtem Gras oder Fell aussehen. Anschließend setzt sie die Teile per Hand zu Füchsen, Dachsen oder anderen tierischen Lebewesen zusammen. Aus der Ferne ist nicht zu erkennen, ob die Lebewesen real sind oder nicht. Die Tiere wirken geradezu süß und unschuldig, obwohl sie eine komplett andere Realität widerspiegeln: fake nature, eine von uns selbst kreierte synthetische Welt.
Calder Kamin hat ihre futuristischen Fabelwesen in direkter Nähe zu den Menschen platziert. Eichhörnchen, Waschbären und Füchse leben in urbanen Umgebungen und ernähren sich von den Abfällen der Stadtbewohner. Zustände, die die Künstlerin nicht verdammen, sondern lieber in ein gesundes Miteinander transformieren will. Sie fragt nach konstruktiven nächsten Schritten und versucht, durch ihre Projekte kreative Lösungen zu fördern, ganz nach dem Motto trash into treasure.